2022

Wie rassistisch waren die Verhältnisse in der griechischen und römischen Antike? Diese Frage wird seit längerem in den angloamerikanischen Classics und zum Teil auch in der frankophonen Forschung diskutiert, nicht jedoch in der deutschsprachigen Altertumswissenschaft. Das liegt nicht zuletzt daran, dass kein wissenschaftlicher Konsens darüber besteht, was unter Rassismus zu verstehen sei. Doch wird in allen Darstellungen zur Geschichte des Rassismus auf antike Diskurse rekurriert, die zumindest als Vorläufer des modernen Rassismus betrachtet werden: die griechische Barbarenkonzeption, die hippokratische Klimatheorie und die aristotelische Konzeption eines „Sklaven von Natur“.

Im Vortrag gehe ich der Frage nach, ob bestimmte antike Vorstellungen und Praktiken als rassistisch zu bezeichnen sind. Im ersten Teil problematisiere ich das heute gängige Konzept eines „Rassismus ohne Rassen“, das in der sozialwissenschaftlichen wie historischen Forschung eine zentrale Rolle spielt, und schlage dann eine eigene Konzeption vor. Im zweiten Teil diskutiere ich die drei genannten Konzeptionen, die Aristoteles miteinander verbunden hatte, unter dem Gesichtspunkt ‚Rassismus‘.

Praktische Informationen:
Der Vortrag wird über die Plattform Zoom zur Verfügung gestellt. Dabei werden weder der Vortrag noch die anschließende Diskussion aufgenommen oder gespeichert.

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Prof. Dr. Konrad Vössing (Bonn)

Die Vandalen – Erben oder Zerstörer des Imperium Romanum?